Richtige Trinkwasserhygiene
Trinkwasser, das vom Wasser-Versorgungsunternehmen ins Haus geliefert wird, hat eine hervorragende Qualität. Es ist ein Lebensmittel. Wie alle Lebensmittel wird es aber auch schlecht, wenn es zu lange in den Leitungen steht – und wird so zu einer Gefahr für den Nutzer. In einer Trinkwasseranlage muss es folglich in Bewegung bleiben, also an allen Entnahmestellen oft und ausreichend entnommen werden.
Hygienischer Betrieb von Trinkwasserleitungen
Die Realität sieht anders aus: Stagnation in Trinkwassersystemen ist an der Tagesordnung. Steht zum Beispiel eine Wohnung für einen längeren Zeitraum leer oder wird kein Wasser entnommen. Das Wasser steht und erwärmt sich. Bakterien finden in diesen Temperaturen optimale Bedingungen zur Vermehrung. Insbesondere Legionellen und Pseudomonaden können bei stagnierendem und sich erwärmendem Kaltwasser das System kontaminieren. Durch mit Legionellen verseuchte Trinkwassersysteme erkranken allein in Deutschland jährlich rund 500 Personen an der lebensgefährlichen Lungenkrankheit, die man Legionellose nennt. Der nicht bestimmungsgemäße Betrieb – und daraus resultierend Stagnation – ist eine der Hauptursachen für den Wandel von Trinkwasser zu Nicht-Trinkwasser innerhalb einer Anlage.
Einwandfreies Wasser ist Sache des Hausbesitzers
Laut Trinkwasserverordnung (TrinkwV) [1] ist Trinkwasser generell „Wasser für den menschlichen Gebrauch“. Es ist die Aufgabe des Hauseigentümers dafür zu sorgen, dass das bis hin zu den Entnahmestellen so bleibt. Und zwar sowohl für kaltes Trinkwasser (PWC) und warmes Trinkwasser (PWH). Dabei ist es ohne Frage besser, die Anlage so zu betreiben, dass erst gar keine hygienischen Probleme auftreten. Prävention ist also angesagt. Und die beginnt mit einer hygienisch einwandfreien Planung. Sie muss so erfolgen, dass durch sinnvolle Leitungsführung der Wasseraustausch gewährleistet ist. Überdimensionierungen und Totleitungen darf es nicht geben. Die Querschnitte der Trinkwasserleitungen sind auf den tatsächlichen Wasserbedarf auszulegen. Für die gesamte Planung gilt der Grundsatz: „So groß und lang wie nötig, so klein und kurz wie möglich“. Ein Durchschleifen der Trinkwasserleitungen ist die sinnvollste Lösung, um die Länge der Apparateanschlüsse so kurz wie möglich zu halten.
Durchgeschliffene Ring u. Reihenleitung unterstützen den Erhalt der Trinkwassergüte.
Mit einem Doppelanschluss versehen wird das Rohr von einer Entnahmestelle unmittelbar zur nächsten weitergeführt und von der letzten Entnahmearmatur zurück zum Verteiler geführt. Bei diesem System strömt das Wasser bei einer Wasserentnahme von beiden Seiten zur entsprechenden Auslaufarmatur und durchströmt alle Anschlüsse.